Mo

30

Dez

2013

Gefühle aushalten

Kinder sind unzufrieden, maulig und scheinen oft unglücklich zu sein. Das ist schwer auszuhalten. Daher bieten wie schnell andere Lösungen an, Urteilen über richtig und falsch und lenken gern ab. Es scheint zu schmerzlich diese Gefühle beim Kind ertragen zu müssen. Dabei wissen wir, dass auch die negativ besetzten Gefühle zu unserem Gefühlsspektrum dazu gehören. Alle Gefühle dürfen da sein! Anerkennen was ist. Kurz inne halten und erkennen, dass das Kind ein Recht auf seine Gefühle hat. Wenn wir sie ihm aberkennen, sie verleugnen oder verdrängen wollen, lehnen wir einen Teil des Kindes ab! Dazu kommt, dass wir durch diverse Fehlinterpretationen selbst in eine unzufriedene Stimmung geraten, in der wir das Kind nicht mehr angemessen begleiten können. Ein innerer Souffleur ist zumeist eher kontraproduktiv und steigert den Druck: "Es könnte doch so schön sein!" "Das Kind ist unzufrieden" "Das ist doch nicht normal"...

Die Angst vor Kontrollverlust lässt uns nur allzuoft das Steuer an uns reißen, anstatt dem Fluss des Lebens zu vertrauen! Wie schaffen wir es aus diesen Gefühlsstrudeln auszutreten und Herr unserer Sinne zu bleiben?

7 Tipps um Gefühle da sein zu lassen

  1. Stopp, Lernmöglichkeit erkennen! Die Krise als Chance ergreifen. Kurz inne halten. Gedanklich einen Schritt zurücktreten und die Situation aus der Metaebene betrachten. 
  2. Was denke ich über die Situation?
  3. Wie fühle ich mich jetzt?
  4. Was würde ich jetzt am liebsten sagen und tun?
  5. ersten Lösungsautomatismus verwerfen, wenn er von Schuldzuweisung, Bewertung und Vor-SCHLÄGEN geprägt ist!
  6. Den Fokus auf das Kind legen und sich einfühlen. Wie fühlt es sich jetzt? Traurig, verletzt, wütend, erschöpft? Der Gefühlzustand kann benannt werden, wenn es das Kind zulässt. Falls es nicht will, dass die Situation reflektiert wird, genügt auch bewusstes Anwesendsein- mit einer Grundhaltung von vertauensvoller Gewissheit, das alles da sein darf!
  7. Das Kind trägt die Lösungskompetenz bereits in sich! Wir begleiten es lediglich durch seine Gefühlszustände hindurch.

 

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Mo

30

Dez

2013

Beikost

Wir haben uns nie Gedanken über das Essen unserer Kinder gemacht. Durch das lange Stillen hatten sie jederzeit die Möglichkeit sich gut zu versorgen. Schließlich sind sie ja auch in jedem Alter "alt genug" um selbst zu entscheiden, was, wann und wie viel ihnen gut tut. Je nach Interessenbekundung haben wir das Kind essen lassen. Unsere erste Tochter hat mit fünf Monaten zerdrückte Banane gegessen und dann lange Zeit keine erwähnenswerten Mengen zusätzlich zur Muttermilch zu sich genommen. Unserer Sohn isst bis heute nur sehr wenige, "klare Sachen": Reis, Nudeln, Kartoffeln, Äpfel, Bananen, Möhren, Fenchel, Brot mit Alsan und Ziegenkäse, Wiener Würstchen und Bratwürstchen. Unsere jüngste Tochter isst nun ab dem fünften Monat! so ziemlich alles was ihr vor den Mund kommt: am liebsten Obst-und Gemüsesmoothie, Kartoffeln mit Alsan oder Gemüse-Bratenfett, Brötchenkrümel, zerdrückten Reis mit Gemüse und Hirsebrei. Sie fordert es richtig ein, grabscht nach dem Löffel und füttert sich beharrlich selbst. Wenn ich ihr dann einen zweiten vollen Löffel gebe, lässt sie den leeren los und mamft zufrieden weiter bis sie gesättigt aufstößt. Neulich bin ich auf den Begriff "Baby-led-Weening" gestoßen - aha, so heißt das also ; )

 

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Do

28

Nov

2013

Weihnachten einmal anders

Romantisch verklärt denkt man an funkelnde Kinderaugen, Glücksempfinden und Zufriedenheit. Doch wie sieht die Realität aus? Stress bei der Finanzierung und Geschenkebeschaffung, Hektik in der Vorweihnachtszeit und Gereiztheit und Unzufriedenheit beim Fest. Muss das so sein?

Angefangen beim Weihnachtskalender, über Weihnachtsdeko, Geschenke und hin zu den Weihnachtsbäumen.

7 Tipps für ein alternatives Fest

  1. Dekorieren mit natürlichen Materialien. Feuerdorn, Kornelkirsche, Efeu, Tannengrün und Tannenzapfen zieren das Haus mehr als Weihnachtsmänner und Plastikdeko.
  2. Adventskalender mit Bildern, Geschichten oder mit selbstgefüllten kleinen Gaben. Die Betonung liegt auf kleinen Gaben. Wobei sich 24 Kleinteile auch wie Sand verteilen können. Gut macht sich hierbei ein familiärer Öffnungsplan. Im November wird gemeinsam festgelegt, wer an welchem Tag welches Türchen/ welche Socke oder Beutelchen öffnet. Die Befüllung wird nach dem gleichem Schema übernommen: Wer ist wann für die Befüllung für den Beschenkten zuständig?
  3. Geschenke so wenig wie möglich. Am besten ein Geschenk pro Person, maximal drei Geschenke. Ein interessanter Artikel dazu von der Psychologin und Familientherapeutin Stefanie Bruns http://www61.jimdo.com/app/sdb43a90c609dfd53/pa95c0595a9287116/
  4. Gezielte Geschenke: die Wunschliste gemeinsam durchgehen und nach Priorotät nummerieren
  5. Verwandtschaft in das neue Konzept miteinbeziehen. Gemeinsam verbrachte Zeit kann wertvoller sein, als ein voller Gabetisch!
  6. Weihnachtsbaum: Peterson und Findus haben einen selbstgemachten Weihnachtsbaum. Dieser besteht aus einem dickeren Rundholz mit Löchern. In diese Löcher können dann frische Tannenzweige gesteckt werden. Das Schmücken mit Hausrat und Sonstigem kann beginnen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
  7. Weihnachtsrituale gemeinsam gestalten. Unsere Tochter gefragt welches Lieblingsgericht sie zu Weihnachten essen will: Nudeln mit Tomatensoße! Was wollt ihr Weihnachten am liebsten tun? Kreieren Sie ihr individuelles Fest fernab von konventionellem Traditionen. Es ist Zeit dafür!

 

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Di

26

Nov

2013

Vom Freidenken zum Freilernen

Elternzeit und Geschwisterzeit!

Unsere große Tochter haben wir mit zwei Jahren in einen Montessori Kindergarten gebracht. Im Nachhinein tut mir das sehr leid, weil sie wollte zu keinem Zeitpunkt. Da ich gerade mein zweites Kind erwartete, das Studium abschließen wollte und freiberuflich tätig war, sah ich damals nur diesen einen Weg. Glücklicherweise habe wir sie sehr oft zu Hause gelassen, auch über längere Zeit hinweg. Nach zwei Jahren haben wir gründlich unsere Unzufriedenheit mit der Institution reflektiert und einen Wechsel in einen sehr freien Kindergarten mit nichtdirektiven Ansatz (starke EInflüsse von Rebecca Wild) vorgenommen. Dort war sie sofort zufrieden. Trotzdem wollte sie sehr oft zu Hause bleiben. Nachdem ich zum dritten mal schwanger war, haben wir versucht unseren zweijährigen Sohn einzugewöhnen. Nach fünf Wochen habe ich es aufgegeben. Nun war ich mir meiner Sache sicher. Die Zeiten in denen meine große Tochter zu Hause bleiben wollte, nahmen zu bis wir uns dazu entschlossen nach der dritten Geburt eine "Schwesternzeit" zu nehmen. Die anvisierte Eingewöhnung meines Sohnes setzte ich wieder aus und ich bin richtig glücklich mit dieser Situation. Als nun die Einschulung bevorstand, konnte ich mir diesen Zustand des gemeinsamen Zeitverbringens nicht mehr wegdenken!

 

Unsere große Tochter haben wir mit zwei Jahren in einen Montessori Kindergarten gebracht. Im Nachhinein tut mir das sehr leid, weil sie wollte zu keinem Zeitpunkt. Da ich gerade mein zweites Kind erwartete, das Studium abschließen wollte und freiberuflich tätig war, sah ich damals nur diesen einen Weg. Glücklicherweise habe wir sie sehr oft zu Hause gelassen, auch über längere Zeit hinweg. Nach zwei Jahren haben wir gründlich unsere Unzufriedenheit mit der Institution reflektiert und einen Wechsel in einen sehr freien Kindergarten mit nichtdirektiven Ansatz (starke EInflüsse von Rebecca Wild) vorgenommen. Dort war sie sofort zufrieden. Trotzdem wollte sie sehr oft zu Hause bleiben. Nachdem ich zum dritten mal schwanger war, haben wir versucht unseren zweijährigen Sohn einzugewöhnen. Nach fünf Wochen habe ich es aufgegeben. Nun war ich mir meiner Sache sicher. Die Zeiten in denen meine große Tochter zu Hause bleiben wollte, nahmen zu bis wir uns dazu entschlossen nach der dritten Geburt eine "Schwesternzeit" zu nehmen. Die anvisierte Eingewöhnung meines Sohnes setzte ich wieder aus und ich bin richtig glücklich mit dieser Situation. Als nun die Einschulung bevorstand, konnte ich mir diesen Zustand des gemeinsamen Zeitverbringens nicht mehr wegdenken!

 

Schule, ein Vollzeitjob für Kinder

Je mehr ich über das Thema Schule nachdachte und auch in mich hineinspürte, umso klarer spürte ich ein Nein zur Schule und ein Ja zum Leben in Freiheit. Selbst wenn man die beste Schulalternative neben dem Freilernen betrachtet: eine aktive Schule ohne Lehrplan, Unterricht und Schulstunden, -bleibt immer noch die Schulanwesenheitspflicht. Fünf Tage die Woche, mindestens fünf Stunden am Tag und das das ganze Jahr abzüglich 11 oder 12 Wochen von 52 Kalenderwochen im Jahr! Das ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines Kindes und der Familie. Gestohlene Zeit. Zur Arbeit sind die Erwachsenen schließlich auch nur aus finanziellen Gründen verpflichtet!

Doch was bringen diese Gedanken?

Ich habe das Gefühl ich werde immer radikaler. Aber vielleicht ist es auch nur der Kontext?! in anderen Staaten sind Freilerner gesellschaftlich anerkannt und werden teilweise sogar finanziell vom Staat unterstützt. Je nach Kontext bin ich also eine angesehene Mutter oder ein Kindswohlgefährder, dem der Sorgerechtsentzug droht.

Wenn Freilerner daher auswandern müssen, kann von freiwilligem Exil gesprochen werden. Meine dazugehörigen Assoziationen will ich gar nicht erläutern....

 

freiwilliges Exil für Freilerner

Wohin gehen deutsche Familien zum Freilernen ins Exil? Das deutschsprachige Ausland bekommt diesbezüglich zunehmend mehr Restriktivität. In der Schweiz gibt es kantonal sehr unterschiedliche Handhabungen, Österreich erschwert die Wissenstandsbeglaubigung duch Schulen, indem denen die Lizensen entzogen werden. Weitere Länder bedingen das Erlernen oder Beherrschen einer neuen Sprache.

Bleibt das Freilernen alleiniger Auswanderungsgrund, kann sich die Eingewöhnung und das Leben schwierig gestalten. Welche Finanzierungsmöglichkeiten hat man als Familie,  welche bürokratischen Hürden müssen genommen werden? Kann der Kontakt zu den zurückgebliebenen Familenmitgliedern und den Freunden und Bekannten auf Dauer aufrecht erhalten werden?

 

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